Mehr als 180 Tote bei Anschlag auf ägyptische Moschee

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Extremisten haben einen Anschlag auf eine Moschee auf dem Sinai verübt. Dabei wurden mehr als 180 Menschen getötet und Dutzende verletzt.

 Roji Kurd: Ein Überfallkommando hat am Freitag auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel eine Moschee angegriffen. Bei dem Angriff habe es mindestens 120 Verletzte gegeben, teilten die Behörden mit. 184 Menschen sollen getötet worden sein. Die staatliche Zeitung „Al Ahram“ und das Staatsfernsehen berichteten in den Stunden nach dem Angriff von ständig steigenden Opferzahlen.

Unmittelbar nach dem Angriff hatte es von Seiten der Behörden geheißen, es gebe eine hohe Zahl von Verletzten. Danach stieg die Zahl der Toten von 54 auf 85, 115, 155 und schließlich auf 184.

Ziel des Anschlags war die Al-Rawdah-Moschee in Bir al-Abed westlich der Stadt Arish. Die Moschee war mit Gläubigen gefüllt, die sich zum Freitagsgebet versammelt hatten.

Die Moschee war mit Gläubigen gefüllt, die sich zum Freitagsgebet versammelt hatten. Nach Angaben von Polizeibeamten handelte es sich bei den Angreifern um vier Männer, die während der Predigt in der Moschee aus Geländewagen heraus das Feuer auf die Gläubigen eröffneten. Einem Sprecher des Gesundheitsministeriums zufolge setzten die Täter auch einen Sprengsatz ein.

Auf Bildern, die direkt nach dem Anschlag in den sozialen Netzwerken geteilt wurden, sind zahlreiche Körper zu sehen, die im Innern einer Moschee auf dem Boden liegen und teilweise mit Decken oder Kleidungsstücken abgedeckt sind. Der grüne Teppichboden der Moschee ist voller Blutflecken. Auf anderen Fotos werden Menschen in Krankenwagen und auf der offenen Ladefläche von Autos weggefahren. Die ägyptische Regierung rief dem staatlichen Fernsehen zufolge eine dreitägige Staatstrauer aus.

Das Gotteshaus befindet sich in der Stadt Bir al-Abd rund 40 Kilometer von der Sinai-Hauptstadt al-Arisch entfernt. Die Opfer des Anschlags wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Bei dem Anschlag handelt es sich um die tödlichste Attacke in der Geschichte Ägyptens. Welche Extremistengruppe für die Tat verantwortlich war, war zunächst nicht bekannt.

Auf dem Sinai kommt es seit dem Militärputsch gegen den Präsidenten Mohammed Mursi 2013 immer wieder zu Anschlägen islamistischer Gruppierungen. Seit Jahren kämpft ein ägyptischer Zweig der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gegen die ägyptischen Sicherheitskräfte. Dabei wurden bereits hunderte Polizisten und Soldaten getötet, aber auch Zivilisten, denen die Extremisten Zusammenarbeit mit den Behörden vorwarfen.

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