
Roji Kurd: Nach dem Säbelrasseln der vergangenen Tage sendet Nordkoreas Machthaber Kim Zeichen der Entspannung nach Washington – und der US-Präsident reagiert gönnerhaft: Der Diktator habe diesen Schritt „gut durchdacht“, so Trump. Dann legt er eine weitere Warnung nach.
Der US-Präsident gab sich am Mittwoch plötzlich ganz anders. Er lobte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un: „Er hat eine sehr weise und gut durchdachte Entscheidung getroffen“, twitterte Trump.
Es war die erste Reaktion Trumps auf die Ankündigung Kim Jong Uns. Der nordkoreanische Machthaber hatte nach Beratungen mit seinen Generälen über die Angriffspläne gesagt, er wolle das „dumme und blöde Verhalten der Yankees“ noch etwas beobachten.
Die erheblichen Spannungen zwischen Nordkorea und den USA hatten daraufhin ein wenig nachgelassen, begleitet auch von diplomatischen Bemühungen und Druck Chinas. Trump hatte Nordkorea zuletzt mit „Feuer und Wut“ gedroht und damit vor dem Hintergrund der atomaren Bewaffnung beider Länder für große Unruhe gesorgt.
Auch Verteidigungsminister James Mattis signalisierte Verhandlungsbereitschaft. Als Bedingung dafür nannte er aber Belege für den guten Willen Nordkoreas, etwa die „sofortige Einstellung von Provokationen, Atomwaffentests, Raketentests und anderen Rüstungstests“. Er wisse nicht, ob Kim in dieser Hinsicht Entscheidungen getroffen habe, sagte Tillerson.
Die Führung in Pjöngjang verlangt von den USA ihrerseits den Verzicht auf gemeinsame Militärmanöver mit Südkorea. Nordkorea und die USA hatten die gegenseitigen Drohungen im Atomstreit zuletzt immer weiter verschärft. US-Präsident Donald Trump hatte gewarnt, die USA würden „mit Feuer und Zorn“ auf neuerliche Raketentests reagieren.