US-Verteidigungsminister droht mit „Vernichtung“ Nordkoreas

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ARLINGTON, VA - AUGUST 08: U.S. Secretary of Defense Jim Mattis waits for the arrival of Vietnamese Minister of National Defense General Ngo Xuan Lich prior to an enhanced honor cordon at the Pentagon August 8, 2017 in Arlington, Virginia. General Ngo Xuan Lich is on a visit in Washington, DC. Alex Wong/Getty Images/AFP == FOR NEWSPAPERS, INTERNET, TELCOS & TELEVISION USE ONLY ==

Roji Kurd: Im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea bleibt die Stimmung aufgeheizt. US-Präsident Donald Trump erklärte am Mittwoch, er verfüge über ein Atomwaffenarsenal, das weit wirkungsvoller sei als jemals zuvor. Sein Verteidigungsminister James Mattis sagte, Pjöngjang „sollte aufhören, Aktionen in Erwägung zu ziehen, die zu einem Ende ihres Regimes und der Vernichtung ihres Volkes führen würden.“

Es sind neue markige Worte aus den USA, die das Regime in Nordkorea offenbar einschüchtern sollen: US-Verteidigungsminister James Mattis sagte, Nordkorea müsse „aufhören, sich selbst zu isolieren, und seinen Drang hin zu Atomwaffen aufgeben“.

Das US-Außenministerium hat inzwischen versucht, die Rhetorik von Trump zu verteidigen. Mit seinem „Feuer und Wut“-Zitat habe Trump eine Sprache gewählt, die der nordkoreanische Präsident Kim Jong Un verstehe, sagte eine Sprecherin von Außenminister Rex Tillersons.

 Angesichts dieser kriegerischen Rhetorik beider Seiten riefen mehrere Staaten zur Mäßigung auf. Der französische Regierungssprecher Christophe Castaner sagte, alle Seiten sollten sich verantwortungsbewusst verhalten und zur Deeskalation beitragen. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensia forderte Trump und Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un zum Dialog auf. Die Spannungen würden hoffentlich in einigen Tagen ablaufen, sagte er.

Trumps Tweets am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) ließen nicht darauf schließen. „Es wird nie eine Zeit geben, zu der wir nicht die mächtigste Nation der Welt sind!“, schrieb der US-Präsident. Er hoffe aber, dass diese Macht nie eingesetzt werden müsse. Seine erste Anordnung als Präsident sei eine Modernisierung des US-Atomwaffenarsenals gewesen.

Dass das auch wirklich so war, wollte auch das Weiße Haus nicht bestätigen. Es erklärte nur, dass Trump per Dekret eine Überprüfung der Atomwaffen abgeordnet habe. Ein Ergebnis dieser Überprüfung wurde bisher aber nicht bekannt. Trumps Behauptung, die Nuklearstreitmacht der USA sei modernisiert worden, sei einfach nur absurd, sagte der Atomwaffenexperte Stephen Schwartz. „In den vergangenen 201 Tagen ist nichts passiert, um die Gesamtstärke des US-Atomwaffenarsenals zu erhöhen.“ Tatsächlich hatte Trumps Vorgänger Barack Obama bereits eine Modernisierung eingeleitet, die allerdings noch ganz am Anfang steht.

Anders als sein Präsident bemühte sich US-Außenminister Rex Tillerson, zur Ruhe aufzurufen. Es gebe keine „unmittelbare Bedrohung“ für Guam oder irgendeinen anderen Teil der USA geben könnte, sagte Tillerson. „Die Amerikaner sollten nachts gut schlafen.“

Nordkorea hatte am Mittwoch auf Trump geantwortet, man werde gegen die USA einen Präventivschlag führen und die US-Pazifikinsel Guam mit Raketen angreifen.

Angesichts der angespannten Lage warnte der russische Uno-Botschafter Vassily Nebenzia die USA, sie sollten nichts unternehmen, was gefährliche Handlungen Nordkoreas provoziere. Eine militärische Option „komme ohnehin nicht in Frage“, so Nebenzia. Uno-Generalsekretär Guterres warnte vor „zunehmend konfrontativer Rethorik“, darüber sei er „sehr besorgt“. Ähnlich äußerten sich zuvor bereits Deutschland, die EU und China.

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