USA prüfen „militärische Optionen“ als Reaktion auf Atomwaffentest Nordkoreas

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Roji Kurd: In Erwartung eines neuen nordkoreanischen Atomwaffentests prüfen die USA eine mögliche militärische Reaktion. „Militärische Optionen“ würden bereits geprüft, sagte ein außenpolitischer Berater des Weißen Hauses am Freitag in Washington. Russland und China riefen angesichts der zunehmenden Spannungen im Konflikt mit Nordkorea zur Zurückhaltung auf.

Nach einem Stopp in Südkorea will der General weiter nach China und zum US-Verbündeten Japan reisen.

Es stelle sich nicht die Frage, „ob“ Nordkorea erneut eine Rakete testen werden, sondern „wann“, sagte der Berater des Weißen Hauses. Experten zufolge steht ein Atomwaffentest kurz bevor. Demnach könnte zum 105. Geburtstag des verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung am Samstag ein nuklearer Sprengsatz gezündet werden.

Der ranghöchste Vertreter des US-Militärs traf den südkoreanischen Staatschef in Seoul, um mit ihm über die anhaltenden Spannungen mit Nordkorea zu sprechen. Nach Einschätzung von Präsident Moon Jae-in stelle die derzeitige Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel eine „schwerwiegendere, reellere und dringlichere Bedrohung als je zuvor“ dar. Nordkorea störe mit seinen Raketentests den Frieden sowohl in der Region als auch weltweit, wurde Moon am nach dem Treffen mit dem US-Generalstabschef von einem Sprecher zitiert.

US-Präsident Donald Trump hatte am Donnerstag erklärt, Nordkorea sei ein „Problem, um das wir uns kümmern werden“. Zuletzt hatte er die chinesische Führung wiederholt aufgefordert, ihren Einfluss auf ihre Verbündeten in Pjöngjang geltend zu machen.

In den vergangenen Tagen drohte Trump dann mehrfach damit, das Atomprogramm Nordkoreas notfalls im Alleingang zu stoppen. Am vergangenen Wochenende entsandte Washington als Demonstration der Stärke eine Flugzeugträgergruppe in Richtung der Koreanischen Halbinsel.

 „Die Spannungen zwischen den USA und Südkorea auf der einen Seite und Nordkorea auf der anderen Seite haben zuletzt zugenommen, und man hat das Gefühl, dass nun jederzeit ein Konflikt losbrechen kann“, sagte der chinesische Außenminister Wang Yi am Freitag in Peking.

Dunford war unter US-Präsident Barack Obama zum neuen Generalstabschef aufgestiegen. Er wurde 1977 Offizier, ab 2003 führte er eine Einheit der Marines im Irakkrieg. In dieser Zeit erwarb er sich den Beinamen „Fighting Joe“.

Washington und Pjöngjang hatten die gegenseitigen Drohungen zuletzt immer weiter verschärft. Trump warnte, die USA würden „mit Feuer und Wut“ auf weitere Provokationen reagieren. Nordkorea drohte daraufhin mit einem Angriff auf die US-Pazifikinsel Guam. Am Freitag richtete Trump eine neue Warnung an Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un und drohte unverhohlen mit einem Militäreinsatz. Später sagte er, Kim würde einen Angriff auf die USA bereuen.

US-Verteidigungsminister James Mattis hatte vor einem Krieg gewarnt. Eine militärische Auseinandersetzung wäre „katastrophal“, sagte Mattis. Er setze auf Diplomatie. Es seien bereits „diplomatische Ergebnisse“ zu verzeichnen, und diesen Weg wolle er fortsetzen.

Der russische Botschafter in Nordkorea, Alexander Mazegora, sagte am Freitag, zwar schließe auch er einen Test Nordkoreas in naher Zukunft nicht aus, er warne aber zugleich vor einer „verhängnisvollen“ Entscheidung Trumps, der keine Nordkorea-Experten in seinem Beraterteam habe.

„Wenn Herr Trump auf einen russischen Korea-Experten mit 40 Jahren Erfahrung hören würde, würde ich ihm raten, es nicht zu tun“, sagte er der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. „Wir müssen jetzt alle am Rande des Abgrunds anhalten und nicht diesen verhängnisvollen Schritt tun“, sagte er.

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un verschärft seit einiger Zeit die Provokationen gegen den Westen. Allein im vergangenen Jahr ließ er zwei Atomwaffentests vornehmen, gleichzeitig arbeitet die kommunistische Führung an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten. Das stalinistisch geführte Land verstößt damit gegen mehrere Resolutionen des UN-Sicherheitsrats.

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