Afghanistan: Viele Tote bei Anschlag auf Moschee

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Roji Kurd: Terror gegen Gläubige: Bei einem Attentat auf ein schiitisches Gotteshaus in Westafghanistan sind mindestens 29 Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Wer hinter der Tat steckt, blieb zunächst unklar.

Bei einem Selbstmordanschlag auf eine Moschee in der westafghanischen Stadt Herat sind mindestens 25 Menschen getötet worden. Wie der Sprecher des Gouverneurspalastes mitteilte, wurden außerdem 64 Menschen verletzt. Die Zahl der Opfer könne noch steigen.

Über den Tathergang gibt es bislang nur widersprüchliche Angaben. Der Nachrichtenagentur AFP zufolge sagte ein Polizeisprecher, „zwei Terroristen“ hätten den Angriff auf die voll besetzte Moschee durchgeführt. Der eine habe einen Sprengstoffgürtel getragen, der andere sei mit einem Gewehr bewaffnet gewesen. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet hingegen unter Berufung auf einen Sprecher der örtlichen Sicherheitskräfte, ein Selbstmordattentäter habe Sprengstoff gezündet und ein weiterer Angreifer habe Granaten auf Gläubige geworfen.

Die Sicherheitslage in Afghanistan verschlechtert sich seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes Ende 2014 rasant. Allein in Kabul gab es seit Januar elf große Anschläge, in denen weit mehr als 1000 Menschen getötet und verletzt wurden.

Der Sender Tolo TV berichtete, es handele sich um eine schiitische Moschee. Zum Zeitpunkt des Anschlags wurden in der Moschee gerade die Abendgebete abgehalten. Die Drahtzieher der Tat blieben zunächst unklar. Einige Augenzeugen hätten einem Polizeisprecher zufolge berichtet, dass ein Attentäter zuerst auf die Betenden geschossen und dann seine Sprengstoffweste gezündet habe. Der Sprecher sagte, es habe nur einen Attentäter gegeben. Medien berichteten von zwei Angreifern. Herat liegt an der Grenze zum Iran.

Der IS hatte einen ähnlichen Anschlag in Kabul im Juni für sich beansprucht. Damals hatten Polizisten die Attentäter abgefangen und in der Moscheeküche erschossen. Dennoch starben sechs Menschen. Erst am Montag hatten IS-Kämpfer in Kabul die irakische Botschaft angegriffen. Der IS muss im Irak schwere Verluste hinnehmen.

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