Deutsches IS-Mädchen aus Sachsen in Mossul aufgegriffen

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Roji Kurd: In Mossul sollen fünf deutsche Frauen festgenommen worden sein, die sich der IS-Terrormiliz angeschlossen hatten.

Irakische Soldaten stürmten einen Tunnel in Mossul. Dort fanden sie 19 bewaffnete Mädchen vor, die bereit waren zu kämpfen, unter ihnen die 16-jährige Linda.

Das Mädchen, das die irakischen Soldaten in der vergangenen Woche bei einer Militäroperation aufgegriffen haben, soll eine IS-Anhängerin sein. Gemeinsam mit vier weiteren Frauen aus Deutschland sowie IS-Anhängerinnen aus Russland, der Türkei, Kanada, Libyen, dem Kaukasus und Syrien soll sich die Teenagerin in einer Tunnelanlage in der Altstadt von Mossul versteckt haben. Angeblich mit Waffen und Sprengstoffgürteln ausgerüstet.

Verängstigt und erschöpft blickt das Mädchen in die Kamera. Die Haare sind voller Staub, die Haut ist blass. Um die Jugendliche herum stehen Männer in Uniform und machen Fotos mit ihren Handys. So, als wäre das Mädchen eine Trophäe. Die Aufnahmen kursieren seit dem Wochenende in sozialen Netzwerken. Sie stammen aus Mossul, der umkämpften Metropole im Nordirak, die rund drei Jahre lang unter der Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) war.

Nun sollen Soldaten aus dem Irak in einem Tunnel in Mossul 19 Mädchen aufgegriffen haben. Sie hielten sich dort mit Waffen und Sprengstoffgürteln versteckt. Fünf der Mädchen sollen laut einem irakischen Offizier aus Deutschland kommen, die weiteren stammen aus Russland, Türkei, Kanada, dem Kaukasus, Libyen und Syrien.

Nach Informationen der WELT prüfen deutsche Sicherheitsbehörden derzeit Hinweise, wonach es sich bei einer der festgenommenen Dschihadistinnen um die 16-jährige Linda W. aus Sachsen handeln könnte. Die kurz zuvor zum Islam konvertierte Schülerin hatte im Sommer 2016  eine Vollmacht der Eltern gefälscht und war von Frankfurt am Main aus per Flugzeug nach Istanbul und weiter nach Syrien gereist. Dort soll sich das Mädchen dem IS angeschlossen haben.

 „Es gibt neue Erkenntnisse im Fall Linda W., die derzeit geprüft werden“, teilte eine Sprecherin des sächsischen Landeskriminalamts (LKA) der WELT auf Nachfrage mit.

Die Terrormiliz IS bemühte sich schon immer Frauen aus dem Ausland über das Internet anzuwerben. Über Facebook und Twitter werden den jungen Mädchen Versprechungen gemacht, wie zum Beispiel, dass sie vor Ort einen Dschihadisten heiraten können.

Insgesamt reisten über 900 Personen aus Deutschland nach Syrien oder in den Irak um sich dem IS anzuschließen. Auch 300 Österreicher sollen sich radikalisiert haben.

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