China schickt Atom-Bomber auf umstrittene Inseln

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Im Streit um Inseln im Südchinesischen Meer schafft China erneut Fakten: Erstmals sollen Langstreckenbomber dort gelandet sein.

Roji Kurd: Chinas für atomare Angriffe ausgerüstete Langstrecken-Kampfbomber H-6K auf einem Patrouille-Flug über dem Südchinesischen Meer, wo sich mehrere Länder um verschiedene Inselgruppen streiten.

China treibt die Aufrüstung im Südchinesischen Meer voran. Die chinesische Luftwaffe ließ erstmals Langstreckenbomber in dem umstrittenen Gebiet landen, berichtet die staatliche Zeitung „China Daily“.

Einem Bericht der BBC zufolge soll es sich um Woody Island handeln, die größte der Paracel-Inseln. Der Bericht beruft sich auf Erkenntnisse der Asia Maritime Transparency Initiative (AMTI). Außer China beanspruchen auch Vietnam und Taiwan die Insel für sich.

Schon früher waren dort chinesische Kampfjets gelandet – aber noch nie Bomber. Dem AMTI zufolge könnten H-6K von dort aus Ziele in ganz Südostasien erreichen. Die Maschinen verfügen über einen Einsatzradius von rund 3500 Kilometern.

Anfang des Monats hatte China Medienberichten zufolge auf mehreren Inseln im Südchinesischen Meer Raketensysteme errichtet, mit denen Flugzeuge und Schiffe getroffen werden können. Die Marschflugkörper seien auf Atolle in der Spratly-Inselgruppe gebracht worden. Demnach handelt es sich um die Atolle Fiery Cross, Subi und Mischief.

Im Gebiet der von mehreren asiatischen Ländern beanspruchten Spratlys lässt die chinesische Regierung schon seit Längerem künstliche Inseln aufschütten, um Hafenanlagen und Flugplätze zu bauen. Die USA werfen Peking vor, auf den auf Korallenriffen entstehenden Inseln vor allem militärisch nutzbare Einrichtungen wie Landepisten, Radartürme, Bunker und Geschützstellungen anzulegen.

Das Südchinesische Meer gehört zum Pazifischen Ozean und liegt südlich von China zwischen Vietnam, Malaysia und den Philippinen. China beansprucht 80 Prozent des 3,5 Millionen Quadratkilometer großen rohstoffreichen Gebiets, durch das auch ein Drittel des weltweiten Schiffsverkehrs geht. Handelswaren im Wert von mehr als fünf Billionen Dollar werden jährlich durch das Südchinesische Meer verschifft. (Mehr zu den Hintergründen des Inselstreits lesen Sie hier.)

Im November vergangenen Jahres hatten sich Peking sowie die Gemeinschaft Südostasiatischer Staaten (Asean) auf die Aufnahme von Verhandlungen geeinigt, um zu einer friedlichen Beilegung des seit Jahren andauernden Streits zu kommen.

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