Las Vegas: 50 Tote, mehr als 400 Menschen im Krankenhaus

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Roji Kurd: In der US-Metropole Las Vegas sind bei einem Angriff auf ein Country-Konzert nach Polizeiangaben mehr als 50 Menschen erschossen worden. Mehr als 400 Menschen wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Nie zuvor in der Kriminalgeschichte der USA kamen bei einem derartigen Verbrechen mehr Menschen ums Leben.

Laut Sheriff Joseph Lombardo ist der Schütze tot. Es handele sich um einen Einzeltäter. Den Namen des Schützen gaben die Ermittler mit Stephen Paddock an. Er sei 64 Jahre alt gewesen.

Die Behörden gehen bei dem Täter nicht von einem extremistischen Hintergrund aus. Er habe nach ersten Erkenntnissen keine Verbindungen zu militanten Gruppen gehabt, teilte die Polizei mit.

Der Schütze feuerte vom 32. Stockwerk des Hotels Mandalay Bay Resort aus, an der berühmten Casino-Meile, auf Besucher eines Konzerts. Der Mann soll das Hotelzimmer bereits vergangenen Donnerstag bezogen haben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.

Er tötete sich nach Angaben der Polizei wohl selbst. Eine Spezialeinheit habe das Hotelzimmer gestürmt und habe den Schützen dort tot aufgefunden. Die Polizei fand demnach etwa zehn Waffen bei Paddock. Einem TV-Bericht zufolge löste die Waffe Paddocks den Rauchalarm in seinem Hotelzimmer aus; so hätten die Polizisten schnell auf seinen Aufenthaltsort schließen können.

Unter den Verletzten seien auch zwei diensthabende Polizisten, einer von ihnen befinde sich in kritischem Zustand. Unter den Toten sei ein Polizist, der zum Zeitpunkt der Tat nicht im Dienst war.

„Die Polizei wies uns an, im Zimmer zu bleiben, die Schuhe anzuziehen und die Türen abzuschließen“, sagte sie. Über dem Hotel kreisten Hubschrauber, auf den Gängen standen Polizisten. Die Gäste hätten sich für eine mögliche Evakuierung bereithalten müssen, bis dahin „müssen wir still im Hotelzimmer im Dunkeln auf dem Boden sitzen“.

Die tödlichen Schüsse fielen während eines Auftritts von Countrysänger Jason Aldean. Er und seine Band flüchteten von der Bühne und blieben unversehrt, wie Aldean selbst wenige Stunden nach dem Blutbad mitteilte.

Der Gouverneur von Nevada, Brian Sandoval, sprach von einer tragischen und abscheulichen Gewalttat. Auch US-Präsident Donald Trump sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid und seine Anteilnahme aus. „Meine wärmste Anteilnahme und mein Mitgefühl an die Opfer der furchtbaren Schüsse in Las Vegas und ihre Angehörigen. Gott schütze Sie!“, schrieb Trump auf Twitter.

Auch die Bundesregierung zeigte sich entsetzt über die Bluttat. „Fassungslos und tief erschüttert über die Morde von Las Vegas“, schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert auf Twitter. „So viele zerstörte Leben.“ Den Überlebenden sprach er Mitgefühl aus und wünschte ihnen „viel Kraft“.

Das Auswärtige Amt konnte zunächst keine Auskunft darüber geben, ob unter den Opfern deutsche Staatsbürger sind. „Unsere Kolleginnen und Kollegen der Botschaft Washington sind in engem Kontakt mit den US-Behörden und versuchen, Informationen zu sichern“, teilte das Ministerium mit.

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