Italien beschließt Militäreinsatz vor Libyen

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Roji Kurd: Italienische Militärschiffe sollen die libysche Küstenwache dabei unterstützen, Schmugglern das Handwerk zu legen. Während die Regierung in Rom die Pläne vorantreibt, sorgen Äußerungen aus Tripolis für Verwirrung. Und Kritik wird laut.

Die Regierung in Rom hatte die Maßnahme bereits in der vergangenen Woche auf Anfrage der libyschen Regierung von Fajis al-Sarradsch beschlossen. Nun muss noch der Senat über den Einsatz abstimmen.

In Italien kamen in diesem Jahr schon fast 95.000 Gerettete an. Von der libyschen Küste aus versuchen jedes Jahr Zehntausende Menschen, mit Booten Richtung Europa zu gelangen. Die EU-Staaten beschlossen erst kürzlich in Brüssel, vor der libyschen Küste weiter Migranten aus Seenot zu retten und die Operation „Sophia“ fortzusetzen.

 Amnesty International hat scharfe Kritik an einem möglichen Einsatz der italienischen Marine zur Unterstützung der libyschen Küstenwache im Kampf gegen Schlepper geübt. „Statt Schiffe zu senden, um Menschenleben zu retten und verzweifelten Migranten und Flüchtlingen Schutz zu geben, bereitet sich Italiendarauf vor, Kriegsschiffe zu schicken, um diese zurückzudrängen“, sagte der Geschäftsführer der Menschenrechtsorganisation für Europa, John Dalhuisen, am Montag nach einer Mitteilung. Die italienische Regierung verfolge eine „beschämende Strategie“.

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