USA fordern sofortigen Stopp der Kämpfe zwischen Türken und Kurden

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US Secretary of Defense Ashton Carter speaks during a press conference with India's Minister of Defence Manohar Parrikar at the Pentagon on August 29, 2016 in Washington, DC. / AFP PHOTO / Brendan Smialowski

Die Vereinigten Staaten haben ein sofortiges Ende der Kämpfe zwischen der türkischen Armee und dem Bündnis unter kurdischer Führung in Nordsyrien gefordert. „Wir sagen deutlich, dass wir diese Zusammenstöße inakzeptabel finden“, sagte Pentagon-Sprecher Peter Cook nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa am Montag. Die türkischen Streitkräfte setzten ihre Angriffe auf die von Washington unterstützte syrische Kurdenmiliz YPG unterdessen fort. Sie würden die YPG so lange bekämpfen, bis diese sich wieder hinter den Euphrat zurückziehe, sagte Ankaras Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

 Das sei bereits passiert, entgegnete US-Verteidigungsminister Ashton Carter. Die US-Regierung kläre zusammen mit der Türkei, wo sich die verschiedenen Einheiten des syrischen Militärbündnisses „Demokratische Kräfte Syriens“, dem auch die kurdischen YPG angehören, im Moment aufhalten. Demnach zögen „die Kurden sich auf die Ostseite des Euphrat zurück“, sagte Carter. „Die USA haben die Türkei aufgefordert, sich auf den Kampf gegen den ‚Islamischen Staat‘ zu konzentrieren und syrische Verteidigungskräfte nicht zu bekämpfen.“ Carter will sich in der kommenden Woche mit seinem türkischen Amtskollegen Ismet Yilmaz treffen. US-Präsident Barack Obama reist in den kommenden Tagen zum G20-Gipfel nach China und will sich dort mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan besprechen.

Washington und Moskau hatten sich auf Vorgehen geeinigt

Die jüngste Forderung aus den USA steht im Kontrast zu einem Treffen des amerikanischen Außenministers John Kerry mit seinem russischen AmtskollegenSergej Lawrow in der vergangenen Woche, bei dem überraschend Einigkeit zwischen Washington und Moskau erzielt worden war. „Wir wollen keine Vereinbarung, die nicht durchsetzbar wäre“, hatte Kerry nach den Verhandlungen in Genf gesagt. Grundsätzlich habe man sich über Schritte zu einer Waffenruhe im Syrienkonflikt verständigt, Einzelheiten sollten in den kommenden Tagen durch Experten beider Länder geklärt werden.

Die USA unterstützen die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG), den bewaffneten Arm der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD), im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“. Die türkische Regierung betrachtet die PYD als syrischen Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und hat vergangene Woche eine Offensive gegen die syrisch-kurdische Miliz gestartet. Außerdem kämpft die türkische Armee in der Region gegen den IS.

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